Die Zukunft von Magdeburg – Das Interview mit Matthias Claßen, CEO der ETERRA Gruppe

Die deutsche Großstadt Magdeburg ist nicht nur Hauptstadt von Sachsen-Anhalt, sondern seit 2021 auch der neue Hauptsitz der ursprünglich in Ludwigshafen gegründeten ETERRA Gruppe. Diese ist eine Unternehmensgruppe, die unter anderem für innovative wie auch nachhaltige Immobilienprojekte verantwortlich ist und auf mehr als vier erfolgreiche Jahrzehnte Erfahrung zurückblicken kann.

Als Interviewpartner stand uns Matthias Claßen zur Verfügung, CEO und neben Jenny Hutschenreiter eine Hälfte der geschäftsführenden Doppelspitze der ETERRA Gruppe aus Magdeburg. Wir haben mit ihm nicht nur über die speziellen Herausforderungen, sondern vor allem über die gegenwärtigen und zukünftigen Potenziale des Immobilienmarktes in Magdeburg und des Umlands der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts gesprochen.

Herr Matthias Claßen, zunächst vielen Dank für Ihre Zeit und die Teilnahme an diesem Interview. Würden sie sich zu Beginn kurz vorstellen und unseren Leserinnen und Lesern erzählen, wie ihre Vorgeschichte mit der ETERRA Gruppe aussieht?

Matthias Claßen: Sehr gerne. Erst einmal vielen Dank für Ihre Einladung. Ich bin Matthias Claßen und ursprünglich Anwalt für Vertrags- und Insolvenzrecht. Von 2018 bis 2021 habe ich mich als Head of Legal primär um die rechtlichen Angelegenheiten der ETERRA Gruppe gekümmert und bin seit letztem Jahr nun, zusammen mit meiner geschätzten Kollegin und Geschäftspartnerin Jenny Hutschenreiter, CEO unserer Unternehmensgruppe.

Herr Claßen, die Landeshauptstadt Magdeburg ist seit letztem Jahr nicht nur der neue Hauptstandort ihrer ETERRA Gruppe, sondern rückt auch immer mehr in den Fokus ihrer diversen Immobilienprojekte. Wie kam es dazu?

Matthias Claßen: Um ehrlich zu sein war die Situation des Immobilienmarktes in Magdeburg in den letzten Jahren nicht unbedingt rosig. Wie zahlreiche andere Großstädte ist auch unsere Stadt von den diversen Krisen der aktuellen Weltlage, etwa der weltweiten Corona-Pandemie, nicht verschont worden.

Einige Entwicklungen, wie etwa die stetig wachsende Zahl an Single-Haushalten oder auch die Flucht aus den ländlichen Regionen in die Großstädte wie eben Magdeburg, eröffnen uns im Immobiliensektor durch den konstant steigenden Bedarf an neuem und vor allem bezahlbarem Wohnraum allerdings auch viele neue Chancen, die es zu erkennen und zu nutzen gilt.

Diesen wachsenden Bedarf an Wohnungen möglichst zeitnah und für alle beteiligten Seiten zufriedenstellend zu befriedigen ist natürlich eine große Herausforderung, nicht nur für uns. Wir von der ETERRA Gruppe stellen uns dieser aber und werden diese auch erfolgreich meistern.

Interessant. Sind denn noch weitere Trends und Veränderungen der Immobilienbranche in Magdeburg zu beobachten?

Matthias Claßen: Durchaus. Auch eher negative Entwicklungen, welche weltweit beobachtet werden können, haben unser Magdeburg leider nicht verschont. Auch hier sind die Mietpreise pro Quadratmeter in den letzten Jahren extrem angestiegen. Mittlerweile liegen diese bei etwa 6,51 Euro pro Quadratmeter – 2018, also noch vor wenigen Jahren, lagen die Kosten bei 6,29 Euro. Diese Entwicklung ist natürlich gerade in etwas größeren Mietwohnungen sehr deutlich spürbar. In Verbindung mit den Nebenkosten wird klar, dass die Warmmieten in Magdeburg in der letzten Zeit noch signifikanter erhöht wurden. Statt 8,59 Euro pro Quadratmeter müssen monatlich nun etwa 9,37 Euro gezahlt werden.

Inwiefern wird sich das in naher Zukunft auf den Immobilienmarkt auswirken, Herr Claßen? Diese Aussagen stimmen nicht unbedingt optimistisch.

Matthias Claßen: Die durch diverse Krisen angespannte Weltlage sowie andere Entwicklungen sorgen gerade dafür, dass der Bedarf an bezahlbaren Wohnungen in den nächsten Jahren noch weiter ansteigen wird. Wir von der ETERRA Gruppe halten es allerdings gerade in diesen Zeiten für essenziell, nicht frühzeitig das Handtuch zu werfen und zu resignieren, sondern diese speziellen Herausforderungen der nahen Zukunft zu erkennen, frühestmöglich anzugehen und am Ende auch erfolgreich zu absolvieren. Diese Hürden sind, wie eingangs erwähnt, eben auch neue Chancen für die Stadt Magdeburg, deren Einwohner und für uns als Unternehmensgruppe.

Wo sehen sie denn persönlich die größten Potenziale und Entwicklungsmöglichkeiten für Magdeburg und die anliegenden Regionen, Herr Claßen?

Matthias Claßen: Ganz klar in der erst vor kurzem bestätigten Kooperation mit Intel, dem international bekannten und erfolgreichen Hersteller von Prozessoren, Software, Halbleitern und vielem mehr. Der US-amerikanische Großkonzern aus Kalifornien wird sich in Magdeburg niederlassen und hier künftig im großen Stil produzieren.

Unter gut 70 Bewerbern um den neuen Intel-Standort hat Magdeburg hier den Zuschlag von umgerechnet 17 Milliarden Euro erhalten. Dieser Deal sieht den Bau einer neuen Giga-Fabrik zur Produktion von Halbleitern vor. Das ist nicht nur die seit Jahrzehnten größte Ansiedlung eines internationalen Unternehmens in Deutschland, sondern auch extrem wichtig für die Stadt, den Immobilien- und Wirtschaftssektor hier und natürlich auch für die ETERRA Gruppe.

Wie genau wird sich die Situation Magdeburgs durch die Ansiedlung von Intel denn verbessern? Können sie das schon abschätzen?

Matthias Claßen: Etwa 10.000 neue Arbeitsplätze werden durch diese Kooperation mit Intel in Magdeburg und Umgebung entstehen. Vor allem der Bau- und Zulieferungsbereich werden hier stark profitieren. Natürlich entstehen auch etwa 3.000 neue und dauerhafte Jobs für hochqualifizierte Arbeitskräfte bei Intel. Das internationale Unternehmen investiert gut 17 Milliarden Euro in Magdeburg – das beweist das enorme Vertrauen seitens Intel in das enorme Potenzial dieser Region. Zudem ist diese Summe das Dreifache von dem, was Tesla in den Bau ihrer Gigafactory in der Region Berlin-Brandenburg investiert hat. Meiner Meinung nach haben wir also sehr gute Gründe, hier äußerst optimistisch in die Zukunft zu schauen.

Das klingt nach einem äußerst beeindruckenden und herausfordernden Projekt. Können sie uns mehr darüber erzählen?

Matthias Claßen: Sehr gerne. Ein solches Großprojekt bietet gewaltige Chancen, die es für neue, innovative und nachhaltige Immobilienprojekte auszuarbeiten und zu nutzen gilt. Durch Intels neue Giga-Fabrik mit einer Fläche von gut 450 Hektar wird Magdeburg als Wirtschaftsstandort für zahlreiche Investoren, nicht nur aus dem Bau- und Immobilienbereich, sehr viel attraktiver und interessanter werden. Auch kleinere lokale Unternehmen und Geschäfte werden durch die Ansiedlung und die Investition seitens Intel profitieren, ebenso wie die berühmte Otto-von-Guericke-Universität vor Ort.

Inwiefern wirkt sich der Zuzug von Intel und die neue Giga-Fabrik denn auf die Magdeburger Universität aus?

Matthias Claßen: Der Bau dieser Fabrik schafft nicht nur direkt zahlreiche neue Arbeitsplätze, sondern erhöht natürlich auch den Bedarf an hochqualifizierten Studierenden, besonders aus dem Ingenieursbereich. Die Universität und die Stadt Magdeburg müssen diesen wachsenden Bedarf aber zunächst einmal selbst erfüllen können, vor allem durch neue, spezialisiertere Studienfächer und generell durch mehr freie Plätze an der Uni.

Mehr Studierende in Magdeburg benötigen logischerweise allerdings auch mehr bezahlbare Wohnungen. Zudem geben sie sich immer seltener mit altmodischen und zu kleinen Wohnheimen zufrieden, die teilweise seit Jahrzehnten nicht mehr renoviert und modernisiert wurden. Die Ansprüche an eine zeitgemäße, attraktive Architektur, nachhaltigeres Wohnen und Arbeiten oder auch direkte Verbindungen zum ÖPNV sind hier in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Die neuen Wohnräume benötigen natürlich auch neue und größere Gewerbeflächen für Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants oder Bars – durch diese ergeben sich wieder neue Möglichkeiten für die Schaffung neuer Arbeitsplätze.

Auch hier wollen wir von der ETERRA Gruppe die entstandenen oder noch entstehenden Potenziale nutzen. Durch den Zuzug und die enorme Investition von Intel wurden zahlreiche Steine ins Rollen gebracht. Für die spezialisierten Unternehmen der ETERRA Gruppe ergeben sich dadurch viele neue, spannende Möglichkeiten, die Zukunft Magdeburgs mit innovativen und nachhaltigen Bauprojekten aktiv mitzugestalten.

Herr Claßen, vielen Dank für das Interview und die interessanten Ausblicke in die Zukunft Magdeburgs. Weiterhin viel Erfolg für sie und die ETERRA Gruppe.


Weblinks und weitere Informationen zur ETERRA Gruppe

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